Karma: Bedeutung und Herkunft des spirituellen Konzeptes der menschlichen Wiedergeburt

Karma: Bedeutung und Herkunft des spirituellen Konzeptes der menschlichen Wiedergeburt

Im Sanskrit bedeutet Karma „Tat“ bzw. „Wirkung“. Der Begriff wurde also im altindischen Kulturkreis geprägt. Die im Hinduismus und Buddhismus tief verankerte Karma-Lehre bezeichnet ein spirituelles Konzept von Ursache und Wirkung. Dieses Gesetz besagt, dass jede Handlung eine Folge hat. In der Lehre der zwölf göttlichen Strahlen ist der siebte Strahl für Karma verantwortlich. Die Hauptaufgabe der violetten Flamme ist die Transformation von Karma. Das Karma äußerst sich auch dadurch, dass viele Menschen im Leben immer wieder mit denselben Schwierigkeiten konfrontiert werden. Wenn Du dieser besonderen Form der Spiritualität offen gegenüberstehst, kannst Du mit Hilfe von Bewusstseinsarbeit Dein Karma lösen und die Ursachen Deiner Probleme identifizieren.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Karma: Bedeutung und Übersetzung
Die Herkunft der Karma-Lehre
Das Karma-Konzept im Hinduismus
Was bedeutet Karma im Buddhismus?
Was ist gutes Karma?
Was ist schlechtes Karma?
Wie kannst Du Dein Karma verbessern?
Nirwana: Die ständige leidvolle Wiedergeburt durchbrechen und innere Ruhe finden

Was ist Karma: Bedeutung und Übersetzung

Karma stammt ursprünglich aus der altindischen Sprache Sanskrit. Das Wort lässt sich als „Handlung“, „Tat“ oder „Wirkung“ übersetzen. Wenn im modernen Sprachgebrauch von Karma die Rede ist, meinen wir damit in der Regel die spirituelle Lehre von Ursache und Wirkung. Oftmals wird dieses Konzept dahin interpretiert, dass auf gute Taten gute Wirkungen folgen. Umgekehrt muss man mit schlimmen Folgen rechnen, wenn man Böses tut. Doch ist diese Auffassung zu kurz gegriffen, denn hinter der Lehre vom Karma verbirgt sich viel mehr. Mit den Taten, die Karma auslösen sollen, sind nicht nur physische Handlungen gemeint. Auch Gedanken und Gewohnheiten zählen als Taten und können somit entsprechende Folgen haben. Daher ist es wichtig, jede noch so kleine Regung und jedes noch so flüchtige Gefühl zu analysieren. So begreifst Du, wie sich Deine Gefühle und Gedanken auf Deine späteren Handlungen übertragen und diese beeinflussen.

Die Herkunft der Karma-Lehre

Die ersten schriftlichen Zeugnisse, in denen Karma und Samsara Erwähnung finden, stammen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Unter Samsara versteht man den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt. Zusammen bilden diese beiden Konzepte die Grundlage des Hinduismus.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Karma-Konzept in einer vereinfachten Form in den Alltag Einzug gehalten. In dieser populären Form hat die Lehre die Gestalt von Belohnung und Bestrafung angenommen. Gute Taten – ob im gegenwärtigen oder in einem früheren Leben – ziehen positive Konsequenzen nach sich. Schlechte Taten hingegen haben negative Folgen. Dieses vereinfachte Konzept spielt vor allem im Purva-Mimamsa-System der indischen Philosophie eine wichtige Rolle. Hier dreht sich alles um Paapa (Sünde) und Punya (Verdienst). Indische Herrscher wussten sich die ewige Gegenüberstellung von Gut und Böse zunutze zu machen. So begingen Mitglieder der unteren Kaste Paapa, wenn sie sich gegen die Herrscher auflehnten. Sich dem Willen der obersten Kaste zu fügen, wurde jedoch als Punya aufgefasst. Viele bedeutende indische Gelehrte haben dieses eng gefasste Verständnis von Karma kritisiert, darunter auch Swami Sivananda. Ihm zufolge schafft der Wunsch Karma, indem der Mensch sich um das Gewünschte bemüht.

Das Karma-Konzept im Hinduismus

Das Karma-Konzept bildet den Grundstein des Hinduismus. Ziel eines jeden gläubigen Hindu ist es, Samsara zu überwinden und Moksha zu erreichen. Moksha bedeutet Erlösung oder Befreiung. Es ist das letzte der vier hinduistischen Lebensziele, zu denen auch Artha (Wohlstand), Dharma (Gesetz) und Kama (Leidenschaft) zählen. Wer Moksha erreicht, ist erleuchtet. Die Konzepte von Karma und Dharma sind besonders eng miteinander verflochten. Jeder Mensch hat seinen eigenen Dharma, dem er zu folgen hat. Wenn Du Deinen persönlichen Dharma erfüllst, kannst Du mit gutem Karma rechnen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch einen allgemeingültigen Dharma, der an die Zehn Gebote der Bibel erinnert. Er umfasst die folgenden Tugenden:

  • Gewaltlosigkeit (ahimsa)
  • Wahrhaftigkeit (satya)
  • Geduld (ksanti)
  • Zornlosigkeit (akrodha)
  • Reinheit (saucam)
  • Selbstkontrolle (dama)
  • Mitgefühl (daya)
  • Gastfreundschaft (atithi)

In der hinduistischen Lebensauffassung spielen die gesellschaftlichen Kasten eine überaus wichtige Rolle. Deshalb hat jede Gesellschaftsschicht ihren eigenen Dharma. So handelt sich ein Krieger, der einen Feind umbringt, kein schlechtes Karma ein. Ein aus egoistischen Beweggründen begangener Mord hingegen kann sehr wohl zu schlechtem Karma führen. Die Theorie des Zusammenhangs von Karma und Dharma liefert eine Erklärung für die sozialen Ungleichheiten in der Welt.

Was bedeutet Karma im Buddhismus?

Der Buddhismus unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten von Handlungen, die Karma verursachen:

  • Handlungen des Körpers
  • Handlungen der Rede
  • Handlungen des Geistes

Genau wie im Hinduismus ist Karma auch im Buddhismus an die Vorstellung der Reinkarnation gebunden. Höchstes Ziel ist, den Kreislauf zu durchbrechen und in diesem Fall Nirwana zu erreichen. Allerdings gibt es auch Unterschiede zwischen der hinduistischen und buddhistischen Auffassung des Karma-Konzepts. So kann Karma der buddhistischen Lehre zufolge auch neutral sein. Dabei ist die Motivation, die hinter der Handlung steckt, ausschlaggebend. Vermeintlich gute Taten können somit zu schlechtem Karma führen. Neutrales Karma ergibt sich aus Taten, die ohne Hintergedanken begangen werden. Während sich gutes Karma auf das gegenwärtige Leben auswirkt, sind die Wirkungen von schlechtem Karma normalerweise erst im nächsten Leben zu spüren.

Was ist gutes Karma?

Gutes tun und Gutes ernten: Viele Menschen glauben an dieses einfache Prinzip. Dabei hängt es ja immer davon ab, wie man Karma auffasst. Es lässt sich nicht grundsätzlich behaupten, dass positive Handlungen auch angenehme Folgen haben. Dies ist gerade dann der Fall, wenn man die Karma-Lehre im Rahmen des Buddhismus betrachtet. Die Lehre vom Karma ist vielmehr ein Leitfaden für ein erfülltes Leben. Indem Du Dich an die Tugenden des Dharma hältst, verringerst Du Deinen Spielraum für schlechte Taten. Versuche, das Beste aus Deinen Umständen zu machen und mit jedem Tag etwas mehr Weisheit zu erlangen. Denke daran, dass Dein Ziel der Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburt ist. Wenn Dir im Leben immer wieder sehr ähnliche Problemsituationen begegnen, hat dies einen Grund. Um diesen zu erfahren und Dich von alten Verhaltens- und Glaubensmustern loszulösen, solltest Du Dich der Bewusstseins- und Transformationsarbeit zuwenden. Gutes Karma kommt Dir bereits dann entgegen, wenn Du Menschen im Alltag mit kleinen Taten unterstützt. Du musst es jedoch ehrlich meinen – die Motivation hinter der Tat muss also positiv sein. Bist Du nur nett, um gutes Karma zu ernten, geht die Rechnung nicht auf.

Was ist schlechtes Karma?

Schlechtes Karma ist eine Folge schlechter Taten. Interessanterweise soll sich schlechtes Karma erst in einem späteren Leben manifestieren. Das heißt, dass Du trotz schlechter Taten bis an Dein Lebensende glücklich sein kannst, um dann als Tier wiedergeboren zu werden. Somit wärst Du dann ein ganzes Stück weiter von Moksha bzw. Nirwana entfernt.
Schlechtes Karma erschwert es Dir, den Samsara-Kreis zu durchbrechen. Die Vorstellung, schlechtes Karma manifestiere sich im nächsten Leben, dürfte einen Versuch zur Erklärung sozialer Ungerechtigkeiten sein. Ein Krimineller, der in Saus und Braus lebt und dem anscheinend nichts etwas anhaben kann, bekommt später für seine unlauteren Machenschaften die Rechnung zugesteckt. Auch hier lassen sich Parallelen zur christlichen Weltanschauung ziehen, beispielsweise zum Gleichnis vom Nadelöhr.

Um schlechtes Karma aufzulösen, kannst Du eine gezielte und sehr wirksame Technik anwenden: die Chakra Arbeit. Durch diese Form der Energiearbeit können Chakra Blockaden behoben sowie karmische Verstrickungen erkannt und durch gutes Karma ersetzt werden.
Das Channeling (die Kontaktaufnahme zu den jenseitigen Welten) ist eine weitere Methode zur Karma Auflösung. Hierbei wird eine Verbindung zum früheren Leben aufgebaut und es können Rückschlüsse zu den Problemen der aktuellen Reinkarnation (Wiedergeburt) hergestellt werden. Mit diesem Wissen kann die jetzige Existenz vom schlechten Karma befreit werden, indem man gute Taten vollbringt, inneren Frieden erlangt und sein Leben mit den Tugenden der Nächstenliebe, Dankbarkeit, Vergebung etc. bereichert.

Wie kannst Du Dein Karma verbessern?

Das Wichtigste ist, dass Du zu Dir selbst ebenso wie zu Deinen Mitmenschen ehrlich bist. Nur aufrichtige Handlungen werden mit gutem Karma belohnt. Achte auf Deine Gedanken, da sie zu Worten werden. Die Worte werden dann zu Handlungen. Der Sinn des guten Karmas liegt nicht darin, sich das Leben zu vereinfachen. Erstrebenswert ist das Ziel, aus dem Zyklus der Wiedergeburt auszusteigen. Wenn Du Dir einfache Lösungen erhoffst, wird das gute Karma einen weiten Bogen um Dich machen.

Nirwana: Die ständige leidvolle Wiedergeburt durchbrechen und innere Ruhe finden

Im Buddhismus ist Nirwana der Zustand der Vollkommenheit. Wer Nirwana erreicht, empfindet keine Trauer, keine Wut, kein Leid und auch kein Glück. Durch das Erwachen, das als „bodhi“ bezeichnet wird, erreicht die Seele das perfekte Gleichgewicht. Das Wichtigste ist, dass sie von der ewigen Wiedergeburt befreit ist. Der Grundgedanke besteht darin, dem ewigen Leben zu entfliehen. Den Weg ins Nirwana lässt sich mit Meditation gehen. Die verschiedenen Übungen helfen Dir, Stress zu bewältigen und Dich zu entspannen. Du kannst klar in Dich hineinsehen und erfährst, was Dir im Leben wichtig ist. Durch die Vipassana Meditation lassen sich das Nichtsehen und die Verblendung überwinden, um die Befreiung im Nirwana zu erlangen.

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